Artenschutzprojekt Karausche

Karausche Artenschutzprojekt beim ASV Esox Berkenthin-Büchen

Als anerkannter Natur- und Umweltschutzverein sowie der Landschaftspflege, hat sich der Angelsportverein Esox eine neue Herzensaufgabe angenommen. Die Karausche (früher ugs. Bauernkarpfen) ist eine kaum bekannte und mittlerweile stark bedrohte Fischart. Früher in fast jeden Teich, Feuerlöschteiche oder in Seen vorhanden, ist diese Fischart fast gänzlich verschwunden. Gerade im jetzigen Klimawandel ist die Karausche eine sehr robuste Fischart, die auch mit widrigsten Bedingungen gut klarkommt. In puncto Frostbeständigkeit und Sauerstoffbedarf ist die Karausche ein echter Überlebenskünstler. Daher hat es sich der ASV Esox zur Aufgabe gemacht, die stark bedrohte Fischart zu erhalten.


Bronzefarbene Überlebenskünstler *

Karauschen (Carassius carassius) waren früher nahezu in ganz Norddeutschland verbreitet. Kleine Dorfweiher, pflanzenreiche Tümpel, Seen, Flüsse und Auen – das sind typische Lebensräume für diese kaum bekannte und jetzt stark bedrohte Fischart (Rote Liste 2). Da ihre angestammten Lebensräume starken Wasserstandschwankungen ausgesetzt waren, mitunter sogar trockenfielen oder im Winter bis auf den Grund zufroren, entwickelte die Karausche kuriose Anpassungen an derart widrige Bedingungen. 


Die “bucklige” Verwandtschaft *

Die Karausche hat nahezu in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet zwei erhebliche Probleme. Dazu zählt zum einen der extreme Lebensraumverlust, dem sie ausgesetzt ist. Ein weiteres Problem hat Flossen, sieht ihr täuschend ähnlich und heißt: Giebel (Carassius gibelio). Diese ebenfalls karpfenartige Fischart, ist für Laien wie für Fischprofis von der Karausche äußerlich kaum zu unterscheiden. Sicher unterscheiden kann man die beiden Arten nur im toten Zustand bei einem Blick auf das Bauchfell, die Innenseite des Bauchraumes: Die ist beim Giebel schwarz angehaucht. Giebel sind die wilden Verwandten der Goldfische. Beide Arten können mit ihrer bedrohten Schwesterart fortpflanzungsfähige Nachkommen bilden. Letztere werden aus falsch verstandener Tierliebe oftmals illegal aus privaten Teichen in die Wildbahn gebracht. Durch das Aussetzen von Goldfischen oder vermeintlichen Karauschen Besatz, der in Wirklichkeit zum Verwechseln ähnliche Giebel enthielt, wurden bereits etliche Karauschen Bestände genetisch unwiederbringlich verändert.


So hilft der Angelsportverein Esox

Der ASV Esox möchte die Urform der Karausche (Fisch des Jahres 2010), die genetisch perfekt an unsere Bedingungen angepasst ist, erhalten.

Hierzu werden gesonderte verschiedene Karauschen von Fischereibetrieben entsprechend einer Genotypisierung bzw. Populationsgenetik unterzogen und dann in die entsprechenden Zuchtteiche nach Büchen verbracht und dort aufgezogen sowie deren Fortpflanzung überwacht. Nach einer entsprechenden Größe werden die Fische in besonders ausgewählte Bereiche in Ihren Lebensraum ausgesetzt. Zum Schutz vor fischfressenden Feinden, wie dem Fischotter oder Kormoran werden die Zuchtteiche mithilfe eines entsprechenden und stromgeführten Otterzaun und speziellen Ablenkhilfen geschützt.

Die hierfür anfallenden Kosten werden aus dem Artenschutzfonds des Landesanglerverband Schleswig-Holstein, Spenden und aus Beiträgen der Mitglieder des ASV Esox getragen.


*Quelle: Angelverband Niedersachsen


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